Nach einer dreistündigen Zugfahrt ging es direkt zur Kunsthalle. Dort hatte man die Möglichkeit einen alleinigen Rundgang zu machen, bevor die gebuchte Führung begann. Diese führte zunächst durch die Sonderausstellung von Sarah Lucas, welche sich mit dem weiblichen Körper und seiner gesellschaftlichen Zuschreibung befasst. Die Werke der Künstlerin faszinierten den Kurs.
Weiter ging es über die Werke der NS-Raubkunst, zu Brancusis Werk “Der große Fisch” und schließlich zu Rebecca Horns Rauminstallation “Inferno”. Die Arbeit besteht aus elf Metallbetten und vier Geigen, deren Bögen von Motoren bewegt werden und somit sogar unheimlich klingende Musik machen. Ein Stein bildet die Basis der Installation, von dem aus sich die Betten in einer spiralförmigen Bewegung wie eine Leiter zur Decke hinauf aneinanderreihen. Die Geigen sind an einer Wand und auf einem Bettgestell gefestigt, sie sehen aus wie Vögel oder Engel, die um die Leiter fliegen oder sich darauf niedergelassen haben.
Die Künstlerin Rebecca Horn ist Teil des Schwerpunktthemas “Körper-Raum- Bewegung”.
Nach einigen Aufgaben während der Führung, wie beispielsweise das Schreiben eines Elfchens oder eines Gedichts zu einer Arbeit von Sarah Lucas und einer intensiven Auseinandersetzung mit “Inferno” ging es für uns ans Werk. Die Schülerinnen und Schüler sollten ihre eigenen Kunstwerke erstellen. Dafür wurde der Boden eines Ateliers mit Papierrollen ausgelegt. Die Schüler*innen legten sich auf den bedeckten Boden und zogen in unterschiedlichen Tempi und Abständen Kreise mit Wachsmalstiften um sich. Danach schnitten alle einen Teil des Papiers aus und klebte die ausgeschnittenen Worte des zuvor geschriebenen Elfchens bzw. die des Gedichts auf. Mit eigner Kunst verließ der Kurs die Kunsthalle und machte sich auf den Weg zurück nach Reutlingen.
Ein Tag, der von Eindrücken und Emotionen geprägt war, bleibt dem Kunstkurs nun für immer in Erinnerung.
Sophia Franzmann und Klara-Marie Zimmermann
Johannes-Kepler-Gymnasium
Reutlingen