Mobbing in der Schule ist ein ernst zu nehmendes Gruppenphänomen. Die negativen Auswirkungen von Mobbing für betroffene Schüler:innen sind schwerwiegend. Es kann zu Angstzuständen, Depressionen, einem geringen Selbstwertgefühl und im schlimmsten Fall sogar zu Suizidgedanken führen.
Um dem Thema auch hier am Kepi zu begegnen, hat die Schulsozialarbeit am Johannes-Kepler- Gymnasium ein Präventionsprojekt zum Thema Mobbing organisiert. Die Workshops wurden von Pamina Lauzi (blacks connected e.V.), psychologische Beraterin, Trainerin und selbst ehemalige Mobbing Betroffene durchgeführt. Finanziert wurde das Projekt durch Fördermittel des Bundesprogrammes „Partnerschaften für Demokratie“, welches für ein vielfältiges, gewaltfreies und demokratisches Miteinander einsteht.
In diesem Rahmen haben alle 8er Klassen im Dezember 2023 einen 90-minütigen Workshop zum Thema Mobbing durchlaufen. Der Workshop war in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil wurden die Schüler:innen anhand einer Geschichte in drei verschiedene Rollen geführt, die bei einer Mobbingthematik betroffen sind: Das Opfer, der/die Täter:in und der/die Beobachter:in. Das Ziel war, dass sich die Schüler:innen in die entsprechenden Rollen richtig hineinfühlen sollten, um zu verstehen, wie komplex und vielfältig eine Mobbingsituation sein kann und wie wichtig jede einzelne Person in diesem Kontext sein kann.
Im zweiten Teil wurden die verschiedenen Rollen dann genauer betrachtet und sich intensiv mit ihnen auseinandergesetzt. Die Schüler:innen beschäftigten sich mit Fragen wie: „Was könnte dazu führen, ein Opfer bzw. Mobber zu sein?“, „Welche Vor- oder Nachteile könnte es haben, ein Opfer bzw. Mobber zu sein?“, „Welche Konsequenzen könnte es haben, ein/eine Beobachter:in zu sein?“. Die Schüler:innen haben alle sehr interessiert mitgearbeitet und konnten in dem eröffneten Raum ihre Erfahrungen, Gedanken und Vorschläge einbringen. Die Wichtigkeit bei der Auseinandersetzung mit dem Thema Mobbing ist, dass die Klassengemeinschaft als Ganzes betrachtet wird. Jede einzelne Person hat Einfluss darauf, was in der eigenen Klasse geschieht, auch wenn man selbst das Gefühl hat, man bewirkt nichts. Als Gemeinschaft kann man entscheiden, was man akzeptieren und tolerieren möchte und was nicht. Durch das Eintauchen in die unterschiedlichen Perspektiven sollte den Schüler:innen genau dies deutlich gemacht werden. Soziale Kompetenzen wie Empathie und Toleranz sollten gestärkt und die eigene Rolle und das Geschehen in der Klasse reflektiert werden.
Johannes-Kepler-Gymnasium
Reutlingen