Raus aus der eigenen Komfortzone: Nur einen Kilometer vom Johannes-Kepler-Gymnasium entfernt und doch in einer ganz anderen Welt fanden sich die Religions- und Ethikkurse unserer Abiturientinnen und Abiturienten beim Besuch der diesjährigen Vesperkirche wieder. Unter der Leitung von Christof Piening und Cathy Hammer bereiteten sich die Jugendlichen auf den Besuch vor, diskutierten über den Auftrag der Kirche, die Frage nach gerechter Verteilung und die Notwendigkeit nichtstaatlicher Hilfsangebote.
Beim gemeinsamen Mittagessen in der wie immer sehr vollen Vesperkirche wurden schnell Kontakte geknüpft. Sowohl mit den Besuchern, die neben den Jugendlichen saßen und zusammenrückten, damit alle Platz fanden, als auch mit den Ehrenamtlichen kamen die Jugendlichen schnell ins Gespräch.
Besonders beeindruckt waren die Jugendlichen von dem umfangreichen Programm der Vesperkirche - vom Friseur, der zweimal in der Woche seine Dienste anbietet, oder vom Arzt, der mit Rat und Tat zur Seite steht. Während sich Pfarrerin Birgit Hövel trotz der stressigen Arbeit viel Zeit nahm, um den Schülern das Konzept der Vesperkirche zu erklären und viele Fragen zu beantworten, konnten sich die Jugendlichen selbst davon überzeugen, dass die Vesperkirche mehr bietet als nur eine kostenlose Mahlzeit. Obwohl die Essenszeit schon vorbei war, gingen immer wieder Türen auf, jemand brauchte noch schnell eine Busfahrkarte, jemand anderes fragte, ob noch Reste da seien, eine Frau freute sich, dass sie auf dem Weg zur Toilette Jugendliche traf, die in „ihre“ Vesperkirche gekommen waren.
Auf dem Rückweg zum Johannes-Kepler-Gymnasium wurde allen bewusst, dass der Weg zwar kurz, die Unterschiede in den Lebensverhältnissen der Menschen aber groß sind. Die Jugendlichen waren beeindruckt von dem Angebot der Vesperkirche und freuten sich, mit ihren Kuchenspenden einen Beitrag für ein caritatives Miteinander leisten zu können.
C. Hammer
Johannes-Kepler-Gymnasium
Reutlingen